ppm forschung+beratung

Nanotechnologien
am Arbeitsplatz und in der Umwelt

NanoCap Europa

 
   
 
   
 
   
 
   

Projekt NanoCap Projektablauf Betriebliche Praxis Info für ExpertInnen

 

Info für ExpertInnen

Ethik
aktualisiert: 19.10.2009
Arbeit
Ethik
Regelung / Strategien

Das NanoCap-Projekt bemühte sich auch um eine Vertiefung des Verständnisses ethischer Aspekte und die Entwicklung von Empfehlungen für Forschungspraxis und strategische Ansätze. Eine Gruppe der Technischen Universität Darmstadt unterstützte bei der Artikulierung ethischer Problemstellungen in Zusammenhang mit Nanotechnologien.
In seinen Schlussfolgerungen bei der, Anfang April im Europäischen Parlament durchgeführten NanoCap-Konferenz geht Alfred Nordmann (TUD) auch auf die Ethik-Portfolios ein, die im Projekt erarbeitet wurden.
Bereits zur Verfügung stehen die Ethics Portfolios zu den Themen: "Justice", "Risk", "Ethics and Morality", "Code of Conduct", "Nano Race", "Justice and Nano", "Soft Regulation", "Privacy", "Nano-Ethics", "Magic Nano", "Incredible Tininess", "Nanomachinery", "Values", "Metaphysical Research Program", "Water", "Observatory", "Green Nano", "Green Nano in the US", "Future and Present" und "Speculative Ethics". In Zukunft werden weitere Blätter hinzugefügt, weil das Ethics Portfolio als Lose-Blatt-Sammlung konzipiert wurde und unbefristet erweiterbar bzw., wenn nötig, aktualisierbar ist.


Das in Chicago ansässige Center for the Study of Ethics in the Professions, CSEP, hat eine NanoEthicsBank eingerichtet, eine Datenbank mit Schwerpunkt auf sozialen und ethischen Auswirkungen von Nanotechnologien.

Einen Einblick in ethische und gesellschaftliche Implikationen in Bezug auf nanotechnologische Entwicklungen liefert ein deutschsprachiges Dossier von Stefan Gammel (Universität Tübingen, März 2007).

Schulte und Salamanca-Buentello diskutieren die ethischen Fragen, die sich aufgrund der Unklarheit über die Gefahren von Nanomaterialien und deren potenzielle Risiken für ArbeitnehmerInnen ergeben (Ethical and Scientific Issues of Nanotechnology in the Workplace. J. Environ.Health Perspect. 115, 5-12, 2007).

Ronald Sandler diskutiert soziale und ethische Nano-Aspekte im Rahmen des Projects on Emerging Nanotechnologies (PEN 16, Jänner 2009).

Auf der oben erwähnten Konferenz des NanoCap-Projekts sprach Peteris Zilgavis (Head of Unit Governance and Ethics, European Commission, Research DG) über "Governance and Ethics of Nanotechnologies under the Science in Society programme of the EU's Framework Programme for Research" (Folien).

 

Das EU-Forschungsprojekt DEEPEN "Deepening Ethical Engagement and Participation in Emerging Nanotechnologies" entwickelte von 2006 bis 2009 Empfehlungen zur ethischen Reflexion in nanowissenschaftlicher Praxis und Governance-Prozessen.
In einem im März 2008 veröffentlichten Artikel skizzierte Arriana Ferrari ethische Problemstellungen Neuer Technologien abseits von Schwarz-Weiß-Malerei (Innovation: The European Journal of Social Science Research, 21:1, 1-24).
Der Forschungsbericht Reconfiguring Responsibility. Deepening Debate on Nanotechnology wurde im September 2009 veröffentlicht: Teil 1, "Lessons for Public Policy" (Sarah Davies, Phil Macnaghten Phil und Kearnes Matthew, Hrsg.); Teil 2, "Lessons for Nanoethics" (Arianna Ferrari and Alfred Nordmann, Hrsg.).

Der Bericht weist darauf hin, dass trotz beachtlicher Bemühungen für einen öffentlichen Dialog und eine verantwortungsvollere Entwicklung wichtige Aspekte neu überdacht werden müssen.Ein Hauptproblem sei die Überzeugung, dass "Wissenschaftler Wissenschaft machen, während Gesellschaft und Ethiker sich mit den ethischen und sozialen Auswirkungen befassen." Ethik würde als "Fortschrittsbremse" gesehen. Diese hemmende Arbeitsteilung müsse jedoch überwunden werden, z. B. durch Verhaltenskodexe oder entsprechende Anregungen der Finanzierungsgremien.
Die Haltung der Öffentlichkeit zu Nanotechnologien sei eher komplex und nicht einfach mit dem Ankreuzen von "Pro oder Contra" bzw. "Risiken gegenüber Vorteilen" in Umfragen zu erledigen.
Öffentliches Engagement müsse als eine Folge von Maßnahmen verstanden werden und nicht als einmaliges Ereignis. Die öffentliche Debatte sollte sich weniger auf sehr spekulative Ideen konzentrieren, als auf die derzeitige Situation.

 


  Home Kontakt Impressum